Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres trafen wir uns auf Initiative unseres Sicherheitsbeauftragten Saleh Al-Keik früh morgens zu siebt im Obermenzinger Gymnasium. Gemeinsam mit anderen Lehrkräften wollten wir uns dort zu betrieblichen Ersthelfern ausbilden lassen, um unsere bereits ausgebildeten Ersthelfer wie Klaus Spitzer, der auch für die Koordination unserer Schulsanitäter zuständig ist, unterstützen zu können.
Notfälle verhindern, erkennen, helfen
Das Thema Erste Hilfe in der Schule rückt in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus, besonders im Hinblick auf tragische Vorfälle, die durch besser geschulte Lehrkräfte vermeidbar gewesen wären.
Die Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Raum, in dem Schüler und Lehrer Zeit miteinander verbringen. Unfälle können passieren, sei es auf dem Schulhof, im Klassenzimmer oder während außerschulischer Aktivitäten. In solchen Momenten ist es von größter Wichtigkeit, dass Lehrkräfte als Ersthelfer fungieren können, um sofortige Unterstützung zu bieten, bis professionelle medizinische Hilfe eintrifft.
Lehrkräfte tragen nicht nur die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Schüler, sondern auch für deren Sicherheit. Doch welche Pflichten haben Lehrkräfte in Bezug auf Erste Hilfe? Welchen Anforderungen sind sie ausgesetzt und wie gut sind sie auf solche Situationen vorbereitet? Das lernten wir in dem ganztägigen Kurs. Theorie, auch zu gesetzlichen Vorgaben, fiktive Beispiele und ganz praktische Übungen wechselten sich ab. Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Lehrkräfte beherrschen sollten, umfassen die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die Anwendung eines Defibrillators sowie grundlegende Wundversorgungstechniken. Insbesondere im Sport- oder Technikunterricht kann es leicht zu Verletzungen oder offenen Wunden kommen, mit denen man als Lehrkraft umgehen können sollte. Dafür sollte man beispielsweise auch wissen, wo man den nächsten Erste-Hilfe-Kasten finden kann, um schnellstmöglich helfen zu können.
Auf allgemeinen Wunsch übten wir auch Abnehmen eines Motoradhelms und lernten am praktischen Beispiel, wie anstrengend es ist, den Kopf eines Unfallopfers mit Helm auch nur einige Minuten unbeweglich zu halten.
Alle waren konzentriert bei der Sache und bei den Übungen, wo wir uns gegenseitig Verbände anlegten, gab es dann auch viel Gelächter. Neben der fachlichen Ausbildung war auch der Erfahrungsaustausch mit den anderen Lehrkräften sehr wertvoll.
Im Erste-Hilfe-Kurs lernten wir nicht nur, wie man Verbände anlegt oder Wiederbelebungsmaßnahmen durchführt, sondern auch, wie man Ruhe bewahrt und einen klaren Kopf behält. Diese psychosozialen Kompetenzen sind im Lehrberuf genauso wichtig wie die rein physischen. Ich hoffe, auch das haben wir gelernt, so dass wir im Notfall, der hoffentlich nicht eintritt, bei aller Hektik einen kühlen Kopf behalten.
Die erworbenen Kenntnisse werden in angemessenen Zeitabständen aufgefrischt.
Dr.B.Salamon