Schulfach Medien

Seit dem Schuljahr 2017/18 erleben Schüler/innen der siebten und achten Klassen „Medien“ als festen Bestandteil ihrer Schullaufbahn, seit September 2022 auch in der fünften und sechsten Klasse. In der Unterstufe werden grundlegende Voraussetzungen der Medienkompetenz geschaffen, bis in die achten Klasse fortgeführt und vertieft. Von der Keilschrift bis zum Metaverse: Die Geschichte der Medien verstehen, Fähigkeiten im praktischen Umgang mit digitaler Technik vertiefen und kritisches Denken auf jeglichen Medienkonsum anwenden; all das ist Medienunterricht am Überreiter Gymnasium.
FACHPROFIL MEDIEN
Selbstverständnis und Beitrag zur gymnasialen Bildung
Interaktives Kommunizieren gehört längst zum Alltag, Medieninhalte konsumieren wir ständig und überall. Nutzung der Medien fühlt sich selbst für unsere jüngsten Schüler/innen bereits ganz selbstverständlich an. Aber reicht es dafür zu wissen wie man mit einem iPad oder Smartphone umgeht?
Im Unterrichtsfach „Medien“ stellen sich unsere Schüler/innen Herausforderungen die weit über den praktischen Umgang mit digitaler Technik hinaus gehen. Sie lernen die Voraussetzungen kennen, die zum verantwortungsbewussten Erstellen von Content gehören und lernen bewusst zu Konsumieren und Inhalte kompetent zu hinterfragen. Fundierte Medienkompetenz befähigt die Schüler/innen zur kritischen Analyse von Medieninhalten und gibt dazu das nötige Wissen und Selbstbewusstsein, um Fake News zu erkennen aber auch zu wissen wie man die eigene digitale Identität schützt.
Sinnvolle Handlungsweisen im Umgang mit Medien betreffen die inhaltliche Relevanz, die Wahrung von Persönlichkeits- und Urheberrechten sowie die kritische Reflexion der öffentlichen Meinungsäußerung nach ethischen Grundsätzen.
Um in zeitgemäßer Form und inhaltlichem Anspruch einer digitalisierten Lebensrealität gerecht zu werden, sowie den schulischen Erwerb von Medienkompetenz professionell und didaktisch sinnvoll umzusetzen, setzen wir am Überreiter Gymnasium darauf die Kompetenzen zur „Bildung in der digitalen Welt“ im Rahmen eines eigenständigen Fachs zu lehren.
KOMMUNIKATION
Im Medienunterricht erlernen Schüler/innen die Hintergründe und Grundlagen der Kommunikation und befassen sich mit Methoden der Informationsübermittlung. Sie erkennen theoretische Hintergründe und Ziele des Kommunizierens und lernen verschiedene sprachliche und visuelle Gestaltungsformen kennen. Dabei werden die Merkmale der verschiedenen Medientypen betrachtet und miteinander verglichen. Dazu zählen verschiedene Printmedien, Online-Medien und audiovisuelle Medien. Es werden Kenntnisse darüber erlangt wie Informationen verarbeitet, aufbereitet und publiziert werden. Darüber hinaus vermittelt der Medienunterricht medienspezifische Anforderungen zur textlichen und graphischen Gestaltung von Informationsinhalten. Die Schüler erlernen Methoden der textlichen, inhaltlichen und visuellen Gestaltung von Medieninhalten, erstellen Präsentationen und üben das Referieren. Ein wichtiger Unterrichtsinhalt besteht in regelmäßigen Online-Rechercheaufgaben. Methoden und Strategien zum Wissenserwerb werden hierbei eingeübt, gesammelte Informationen gemeinsam aufbereitet und analysiert, um Sicherheit im Umgang mit selbstständigem Wissenserwerb und bei der qualitativen Beurteilung von Quellen zu erlangen.
MEDIENWANDEL
Grundlage des kompetenten und verantwortungsbewussten Umgangs mit Medien ist die Kenntnis über vergangene und anhaltende Entwicklungen der Mediengeschichte. Dabei werden wichtige Verknüpfungen zwischen technologischem Fortschritt und der daraus resultierenden gesellschaftlichen Auswirkungen hergestellt. Die Auseinandersetzung erstreckt sich dabei von den grundlegenden Kommunikationsbedürfnissen frühester Kulturen über die Entwicklung der Massenmedien bis zur Digitalisierung. Neben der Auseinandersetzung mit vergangenen Medienrevolutionen werden Technologien der Gegenwart und Zukunft wie Big Data, Bitcoin oder Metaverse thematisiert, sowie deren Gefahren und Potentiale besprochen.
VERANTWORTUNG
Um das eigene Rollenbewusstsein der Schüler/innen im privaten Alltag und der beruflichen Zukunft zu fördern, befassen sie sich mit Produktionsprozessen der Medien und erlernen die Voraussetzungen und Bestimmungen für die verschiedene Medieninhalte. Sie erhalten Einblicke darüber wie redaktionelle Arbeit organisiert wird und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind. Außerdem vermittelt der Medienunterricht den sicheren Umgang mit Persönlichkeitsrechten. Die Schüler/innen erfahren welche Inhalte in welcher Form veröffentlicht werden dürfen und welche Folgen der Missbrauch nach sich zieht. Außerdem lernen die Schüler/innen unter welchem gesetzliche Schutz eigene individuelle Texte, Bilder und andere mediale Erzeugnisse stehen, befassen sich mit Plagiaten, korrekter Zitation, sowie der eigenen Darstellung und Abbildung in der Öffentlichkeit. Bei Letzterem steht besonders der besonnene Umgang bei der Verwendung von sozialen Medien im Fokus. Neben Inhalten aus dem Medienrecht wird der verantwortungsvolle Umgang mit Medien durch Reflexionen zur Mediennutzung und grundlegende Fragestellungen aus der Medienethik vertieft.
ANALYSE
Die kritische Medienanalyse bietet eine flächenverbindende Methode um Lerninhalte durch praktische Aufgabenstellungen zu wiederholen und zu vertiefen. Dabei werden neue Sinnverknüpfungen geschaffen, indem Schüler/innen Unterrichtsinhalte selbst mitgestalten und aufbereiten. In fachkompetent begleiteter Projekt- und Gruppenarbeit können die Wirkungsweisen von Medienprodukten genau betrachtet werden und kommunikative Abläufe kritisch hinterfragt werden. Die Schüler/innen können sich dabei mit Texten oder Sprache in Politik und Gesellschaft befassen, verschiedenste gestalterische Trends analysieren, dynamische Prozesse im Internet unter die Lupe nehmen, Filmtheorie praktisch einsetzen, empirische Untersuchungen vornehmen und vieles mehr. Ein wesentlicher Teil der praktischen und kritischen Medienanalyse ist die Informationsaufbereitung und das Präsentieren der Ergebnisse für die Klassengemeinschaft.
GESTALTUNG
Neben der Analyse von Medieninhalten bietet der Medienunterricht den Schülern die Möglichkeit gestalterische Fähigkeiten einzubringen. Konzeptentwicklung und kreative Problemlösungen sind Teil der medienpraktischen Arbeit und fördern darüber hinaus die Persönlichkeitsentwicklung und Teamfähigkeit der Schüler/innen. Notwendige Softwarekenntnisse werden, wie der richtige Umgang mit technischen Produktionsmitteln, am erfolgreichsten durch Ausprobieren und aufmerksam betreute Eigenerfahrungen vermittelt. Hier sind die praktische Fachkompetenz des Lehrpersonals und die technische Ausstattung der Lernumgebung ausschlaggebende Voraussetzungen für den nachhaltigen Lernerfolg. Die Schüler/innen können dadurch selbst zu Produzenten audio-visueller Medienprodukte werden und selbstständig Nachrichten- oder Erklärfilme, Podcasts, Webseiten und vieles mehr entwerfen und erstellen. Reflexion über die Konzeptentwicklung, Recherche, medienspezifisches Texten, Durchführung von Interviews, Text-Bild-Gestaltung und die Präsentation der Ergebnisse sind hierbei nur einige der Lernerfolge die Schüler durch Selbsterfahrungen erzielen können.