Die Erfahrungen aus der Pandemie haben uns am Überreitergymnasium gelehrt, dass Veränderungen oft positive Effekte mit sich bringen können. Während der Kontaktvermeidung mussten wir auf gestaffelte Unterrichtszeiten umstellen, was nicht nur der Gesundheit diente, sondern auch eine unerwartete Verbesserung der Lernatmosphäre zur Folge hatte.
LEISTUNGSFÄHIGER UND GESÜNDER
Unsere Schulleiterin Beate Reitlinger beschreibt die positiven Auswirkungen dieser Maßnahme: „Durch den späteren Unterrichtsbeginn um 8:45 Uhr für die Klassen 9 und 10 haben wir eine ruhigere Lernumgebung geschaffen. Die Schüler berichten von einer besseren Konzentrationsfähigkeit, was sich direkt auf ihre Leistungen auswirkt.“ Diese Beobachtungen stimmen mit den Erkenntnissen aus einem Artikel überein, der darauf hinweist, dass viele Jugendliche morgens nicht leistungsfähig sind. Ein Schulleiter aus Dänemark bemerkte, dass die Jugendlichen nach einem späteren Schulstart „ausgeruhter, weniger gestresst, freundlicher und lernbereiter“ seien.
Ein pädagogischer Assistent der 9. Klasse bestätigt die positiven Veränderungen und meint die Schüler seien jetzt viel aufmerksamer und aktiver im Unterricht. Diese Rückmeldungen zeigen, dass der neue Unterrichtsbeginn nicht nur eine organisatorische Maßnahme, sondern auch ein Schritt in Richtung einer besseren Schülergesundheit und -leistung ist.
EINE ZUKUNFTSWEISENDE ENTSCHEIDUNG
Die Entscheidung, den Unterricht für die Klassen 9 und 10 dauerhaft um 8:45 Uhr beginnen zu lassen, wurde nicht leichtfertig getroffen. „Wir haben die Bedürfnisse unserer Schüler in den Vordergrund gestellt und möchten ihnen die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen bieten“, so Reitlinger weiter.
Die Anpassung der Unterrichtszeiten ist ein Beispiel dafür, wie Schulen auf die Bedürfnisse der Schüler reagieren können. Dies wird auch von Schlafforschern unterstützt, die darauf hinweisen, dass Jugendliche in der zweiten Nachthälfte besonders viel Schlaf benötigen.Till Roenneberg, ein bekannter Chronobiologe, hat bereits vor Jahren betont, dass ein Schulstart um 8 Uhr für viele Jugendliche eine „biologische Diskriminierung“ darstellt.
Am Überreitergymnasium sind wir stolz darauf, dass wir aus den Herausforderungen der Pandemie gelernt haben und eine Lösung gefunden haben, die unseren Schülern zugutekommt. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung und freuen uns darauf, die positiven Effekte des späteren Unterrichtsbeginns weiterhin zu beobachten. Wir sind offen dafür, die positiven Erfahrungen aus der Mittelstufe auf weitere Jahrgangsstufen zu übertragen.